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rühmten Mitgliedern fort, besonders durch die sogenannten lan-
do« fúnebres oder Leichenreden, worin den Vorfahren oft er-
dichtete Triumphe, Confútate u. s. w. zugeschrieben wurden, die
jo in die Geschichte übergegangen sind.
Die eigentliche Geschichtschreibung begann erst nach dem
zweiten punischen Kriege sich in Rom nach und nach auszubil-
den, und zwar durch die Annalisten, deren zahlreiche Werke
jedoch verloren und nur durch die Anführungen späterer Schrift-
steller bekannt sind. Sie zeichneten die römische Geschichte von
der Erbauung der Stadt an in einfachen und schmucklosen Chro-
niken (anuales) nach der Reihenfolge der Jahre auf.
Der erste unter den römischen Annalisten ist nach des Li-
vius Zeugniß Q. Fabius Pictor, der im zweiten punischen
Kriege gedient hatte und nachher mehre für uns größtentheils
verloren gegangene Bücher (anuales) schrieb, deren Glaubwür-
digkeit indessen schon von Polpbius in Zweifel gezogen worden
ist. Der fast gleichzeitige, als sorgfältiger Geschichtsforscher ge-
rühmte L. Ein eins Ali mentu s, der ebenfalls im zweiten
punischen Kriege gedient hatte, schrieb eine Geschichte Roms von
der Gründung an bis auf seine Zeit, aber in griechischer Spra-
che; ebenso Acilius, dessen Annalen ein gewisser Claudius
ins Lateinische übersetzte. Weit mehr haben wir den Verlust
der „Origines" des M. Porcius Cato Censorinus zu
beklagen, worin nach sieben Büchern die Geschichte des Ursprun-
ges der Stadt Rom und der andern Städte Italiens, dann
insbesondere die Geschichte der beiden punischen Kriege und der
darauf folgenden Ereignisse bis 151 v. Chr. behandelt war.
Fast gleichzeitig besang der Dichter Q. Ennins, aus Rudiä
in Campanien, in einem großen Nationalepos von achtzehn Bü-
chern (anuales) die Geschichte Roms von dessen Gründung an
bis auf seine Zeit, von welchem Werke auch zahlreichere und
größere Bruchstücke auf uns gekommen sind. Die vielen Anna-
listen der folgenden Zeit sind uns meist nur den Namen und
einzelnen Anführungen nach, die sich insbesondere bei Livius
finden, bekannt.
Unter den noch vorhandenen Schriften der Alten, welche
die römische Geschichte in einigem Zusammenhänge behandeln,
sind folgende hervorzuheben, a. In griechischer Sprache
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Claudius M._Porcius_Cato_Censorinus
37
seiner Zeit, von Galba's Thronerhebung bis zum Tode Domi-
tian's, woran die Geschichte des Nerva und Trajan sich knüpfen
sollte, was indessen unausgeführt geblieben ist. Leider besitzen
wir bloß die vier ersten Bücher und den Anfang des fünften.
Auch ein zweites Werk des Tacitus, Annales, welches die Ge-
schichte Roms vom Tode des Augustus bis auf den Tod des
Nero befaßt, ist nur unvollständig auf uns gekommen. Von
den sechzehn Büchern fehlt uns ein Theil des fünften Buches,
dann das siebente bis zehnte nebst dem Anfänge des elften und
dem Schluß des sechzehnten. — Ammianus Marcellinus,
der um 400 nach Chr. lebte, schrieb: Herum ß-estarum libri
Xxxi, eine Geschichte von dem Regierungsantritte des Nerva,
91 n. Chr. bis zum Tode des Valens, 378 n. Chr., wobei
aber die dreizehn ersten Bücher mit der Geschichte der Jahre
91—352 fehlen.
Auch mehre in derselben Sprache geschriebene Biographien
sind von größerem oder geringerem Einflüsse auf die römische
Geschichte. So schrieb Cornelius Nepos, der Freund des
Cicero, das Werk: vitae excellentium imperatormn, wovon das
Leben des Hamilcar, Hannibal, Cato und Atticus hierhin gehö-
ren; C. Corn. Tacitus: vita Agricolae; — C. Sueto-
nius Tranquillus: vitae Xii imperatorum, Biographien
der zwölf ersten Kaiser, von Cäsar bis Domitian. Gewisser-
maßen als Fortsetzung des Suetonius iah eine Reihe von Bio- /¡A' : •
graphien römischer Kaiser von Hadrian bis auf Carus und des-
sen Söhne, oder von 117 bis 285, von sechs verschiedenen
Verfassern (Scriptores historiae Augustat) betrachtet werden.
Ferner besitzen wir von S. Aurelius Victor, der im vier-
ten Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Julian, lebte, die beiden
Werke: de viris illustribus Rornae und de Caesaribus. Endlich
hat Valerius Marimus, der unter dem Kaiser Tiberius
lebte, eine Sammlung von interessanten Geschichten und Anek-
doten unter dem Titel: Factorum dictorumque memorabilium
libri Ix, hinterlassen.
Außer den Geschichtschreibern enthalten mehr oder minder-
zahlreiche Notizen für die römische Geschichte die Werke des
Cicero; und zwar können die beiden noch vorhandenen Bücher
de re publica und die drei Bücher de legibus für die Geschichte
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Nerva Augustus Ammianus_Marcellinus Cornelius_Nepos Hannibal Cato Cäsar Cäsar Domitian Hadrian Carus Aurelius_Victor Julian Caesaribus Valerius_Marimus Tiberius Tiberius
62
Pflichten. Zu dem Zwecke theilte er die ganze Bürgerschaft,
die Patricier sowohl als Plebejer nach abgehaltener Schätzung
(eensus) in fünf Vermögensklassen. Die erste Abtheilung, aus-
schließlich auch die Klasse genannt, forderte als geringsten Be-
sitz 100,000 Asse, oder 2,300 Reichsthaler, die zweite 75,000,
die dritte 50,000, die vierte 25,000, und die fünfte 12,500
Asse. Alle Bürger, welche in diese fünf Klassen eingeschrieben
waren, führten als solche den Namen Seßhafte (assidui) und>
Grundbesitzer Oocupletes). Diejenigen aber, deren Vermö-
gen den geringsten Satz von 12,500 Assen nicht erreichte, hießen
Proletarier, wenn sie 375 bis 1500 Asse besaßen, so daß
sie noch wohl ein Familienleben gründen und dem Staate we-
nigstens Kinder geben konnten^); oder nach Köpfen Geschätzte^)
(capite censi), wenn ihr Vermögen keine 375 Asse betrug. Aus
jeder Klasse bildete er wieder eine Anzahl Centurien und zwar
so, daß die erste Klasse, obschon sie gewiß die geringste Kopfan-
zahl enthielt, die meisten Centurien zählte, und in dem Ver-
hältnisse weiter; je tiefer die Klasse, um so größer die Zahl der
Köpfe in den Centurien. Nach dieser Eintheilung ward das
Maaß der Besteuerung, die Art der Bewaffnung und das Recht
der Abstimmung in den Centurien geordnet. Je höher die Klasse
war, welcher jeder Einzelne mit seinem Vermögen angehörte, um
so mehr mußte er auch beitragen zur allgemeinen Kriegessteuer;
und selbst die Beschaffung der Waffen, der Rüstung und des
Unterhaltes während des Felddienstes, wofür jeder Bürger aus
eigenen Mitteln zu sorgen hatte, war eine nicht unerhebliche
Steuer; denn je höher die Klasse, um so vollständiger und kost-
spieliger war auch die vorgeschriebene Bewaffnung.
Es waren nämlich alle Bürger dieser Klassen zürn Krieges-
dienste verpflichtet und als solche in zwei große Hälften geson-
dert, in die der Jüngeren (Pmior68), welche vom 17. bis
zum 45. Jahre im Felde dienten und so das eigentliche Heer
bildeten, das in Legionen eingetheilt war; — und in die der
Älteren (86nioi68) vom 46. bis zum 60. Jahre, welche nicht
3) Proletarios nominavit, ut ex iis, quasi proles, ic! est, quasi pro-
genies civitatis exspectari videretur. Cic. de rep. Ii. 22.
4) — quod ii, quo censerentur, nihil praeter se haberent suumque
caput. Fest. p. 219.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
116
vielen Fremden die Geschäfte sich immer mehr häuften, wllrde
im Jahre 242 noch ein zweiter Prätor ernannt. Beide Heilten
sich durch das Loos dergestalt in die Geschäfte, daß der eine die
Rechtshändel zwischen Bürgern unter einander; der andere die
Streitigkeiten der Fremden unter einander oder zwischen Frem-
den und Römern zu schlichten hatte. Seitdem hieß der erstere
llraetor urbanu8, oder auch wohl major, maximus, wie er denn
in größerer Ehre stand, als der andere, welcher llraetor pere-
grinus genannt würbe4}. Als Sicilien und Sardinien römische
Provinzen wurden, ernannte man für die Verwaltung derselben
noch zwei Prätoren, und mit der Unterwerfung des diesseits und
jenseits des Ebro gelegenen Spaniens stieg ihre Zahl auf sechs.
Seit dem Jahre 144 aber, in welchem die quaestiones per-
peluae als stehende Gerichte aufkamen, für die mau die vier
Prätoren (außer dem urb. und pereg.) anordnete, blieben die
Prätoren gewöhnlich während ihres Amtsjahres in Rom und
erhielten erst im folgenden Jahre als Proprätoren eine Provinz
zur Verwaltung. Sulla vermehrte die Zahl der Prätoren auf
acht, Cäsar auf sechzehn.
Gleichzeitig mit dem ersten Prätor wurden auch zwei cu-
rulische Ädilen aus den Patriciern ernannt. In der großen
Freude nämlich über die hergestellte Eintracht der beiden Stände
ward beschlossen/ die eben bevorstehenden Volksspiele prachtvoller
als je zu feiern und diesen noch einen vierten Tag hinzuzufü-
gen. Die Anordnung derselben hatten bisher die Ädilen besorgt
und dazu eine vom Staate ausgeworfene Summe jährlich ver-
wandt. Als sie sich aber jetzt weigerten, den Mehraufwand zu
bestreiten, erboten sich sogleich einige patricische Jünglinge dazu,
unter der Bedingung, daß fortan zwei curulische Ädilen für die
Besorgung der Spiele jährlich ernannt würden. Das Volk ging
auf dieses Anerbieten ein. Seitdem gab es neben den bisheri-
gen plebejischen Ädilen aediles plebis) jetzt auch höhere, curu-
lische oder patricische Ädilen. Diese beaufsichtigten als höhere
Polizeibehörde die Stadt, Tempel und Märkte, sorgten für
die Feier der großen Spiele und erschienen als öffentliche An-
4) Gewöhnlicher jedoch wurde der Name des ersten bezeichnet durch:
Praetor urbanus, qui jus inter cives dicit; und des zweiten durch.'
Praetor qui inter peregrinos jus dicit.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Sulla Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Sardinien Spaniens Rom
283
drinischen Mathematikers Sosigenes, einen neuen Kalender,
der nach ihm der Julianische genannt wird D-
Jedoch bald rief ihn von dieser friedlichen Sorge für das
Staatswohl der letzte Kampf mit der Gegenpartei nach Spa-
nien ab (im Septbr. 46). Hier hatten sich nach der Schlacht
bei Thapsus, unter Casus und Ser tus, den Söhnen des
Pompesus, die noch lebenden Freunde des Vaters und alle äch-
ten Republikaner mit einer bedeutenden Streitmacht gesammelt.
Vergebens hatte Cäsar zuerst seine Unterfeldherrn gegen sie ab-
geschickt. Er selbst mußte sich an die Spitze seines Heeres stel-
len; und unter den Mauern von Munda kam es (im März
45) zu einer Schlacht, der schrecklichsten und gefahrvollsten,
welche Cäsar je geliefert hatte. Mit kalter Todesverachtung
drangen die Pompesaner in die Reihen ihrer Gegner ein, schon
wichen diese bestürzt zurück; da warf sich Cäsar selbst, mit den
Waffen in der Hand, in die vordersten Reihen des Feindes und
die Gefahr, in welcher setzt das Leben des Feldherrn schwebte,
befeuerte seine Truppen mit neuem Muthe, und der Sieg ward
endlich errungen. Diese Schlacht, in welcher Cäsar nach eige-
nem Geständnisse nicht für den Sieg, sondern für das Leben
kämpfte, führte rasche Entscheidung herbei. Die meisten Führer,
unter ihnen Cnesus selbst, waren mit 30,000 Waffengefährten
gefallen; Casus flüchtete in das nordöstliche Spanien. Munda,
vor dessen Mauern die Cäsarianer einen Leichenwall errichteten,
wurde erstürmt, dann Corduba, dessen Befehlshaber in den
Flammen starb. Hispalis (Sevilla) öffnete dem furchtbaren
Sieger freiwillig ihre Thore. Innerhalb weniger Wochen war
ganz Bätica beruhigt und so der Bürgerkrieg, welcher beiden
Theilen 170,000 Todte kostete, beendigt.
'0 Der Kalender war durch die willkürlichen Einschaltungen der Pon-
tifices so in Unordnung gerathen, daß man z. B. die Erntefeste im Frühlinge
feierte. Man hatte nämlich bei der Jahresrechnung nicht weniger als 80
Tage ausgelassen. Um nun den Kalender völlig in Ordnnng zu bringen
und ähnliche Verwirrungen für die Zukunft zu verhüten, wurden nicht allein
die fehlenden Tage zugesctzt, so daß das Jahr der Verbesserung, 46, im Gan-
zen 445 Tage zählte, sondern auch angeordnet, daß von da an jedes Jahr zu
365 Tagen gerechnet, alle vier Jahre aber noch ein Tag eingeschaltet wer-
den solle.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
39
den ganzen Erdkreis erwarb, steht einzig in der Geschichte da.
Und als aus dieser Stadt schon eine Weltmonarchie geworden
war, war es immer noch die Stadt selbst, die ewige Roma, in
^ welchem man nicht bloß den Mittelpunkt, sondern gleichsam den
Inbegriff des Ganzen sah; in dem man den Begriff des Staa-
tes, die Idee des ganzen Reiches zu finden gewohnt war. Diese
Stadt stand anfangs unter Königen; dann ward sie zur Re-
publik und sank zuletzt unter der Herrschaft von Kaisern. Dem-
nach wird die römische Geschichte am füglichsten in folgende
drei, durch wesentliche Merkmale sich unterscheidende, Zeiträume
eingetheilt.
Erster Jeitraum.
Rom unter Königen. 754—509 vor Chr. (1—245 I. d. St.)
Wie die Borgeschichte Roms ungewiß und voll Fabeln war;
so haben wir auch von den ersten Jahrhunderten Roms manche
, fabelhafte, durch Dichtung und Sage vielfach ausgeschmückte
Nachrichten.4 Nom soll sieben Könige gehabt, und diese im Gan-
zen 245 Jahre regiert haben. In ihrer Hand liegt die oberste
Leitung der öffentlichen Angelegenheiten; indessen nehmen Senat
und Volksversaunnlungen der Patricier daran Theil. Das Kö-
nigthum selbst erscheint in Rom als eine vom Volke übertragene
Gewalt, die auch mit dem Tode des Königs wieder an dasselbe
zurückfällt. Bei der Erledigung des Thrones tritt ein Interreg-
num ein, dessen wesentliche Aufgabe die Bewerkstelligung einer-
neuen Wahl ist. Wie die Verfassung, so wird auch das Reli-
gionswesen und die bürgerliche Ordnung durch Einrichtungen und
Gesetze ausgebildet. Nach Außen hin sind Roms Waffen fast
in ununterbrochenem Fortschreiten, und anr Ende des Zeitraums
ist ganz Latium unterworfen. Überhaupt bilden die sieben Könige
eben so viel Abschnitte, da eines jeden Königs Regierung durch
einen bedeutenden Fortschritt in der einen oder der andern Rich-
tung bezeichnet ist.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Pen verlassen, floh Tarquinius mit zweien seiner Söhne nach
Cäre in Etrurien; Sertus selbst wollte Zuflucht suchen in Ga-
bii, wurde hier aber wegen des früher verübten Verrathes er-
schlagen. Die Monarchie wurde jetzt in eine Republik verwan-
delt und die Verfassung des Servius im Wesentlichen beibehal-
ten. Zum Andenken an die errungene Freiheit wurde jährlich
am 24. Februar ein besonderes Fest „die Königsflucht" (refu-
gium oder fugalia) gefeiert.
Die Verbannung des Tarquinius fällt in das Jahr 509,
ein Jahr später, als auch Athen, wegen Mißhandlung eines
Weibes, von dem Tyrannen Hippias war befreiet worden. Zwei-
hundert fünf und vierzig Jahre haben die sieben Könige Roms
regiert.
Zweiter Zeitraum.
Rom als Republik. (309 - 30 vor Chr.)
Erster Abschnitt.
Vom Sturze des Königthums bis zur Unterwerfung
Italiens 509—264. — Die Republik in ihrer
Entwickelung und Fortbildung.
8. 18. Die Consuln. Versuche des Targuinius zu seiner Wieder-
einsetzung. Die Dictatur.
Unter der Leitung des Luc. Jun. Brutus und seiner patri-
cischen Freunde war der Königsthron gestürzt worden; unter
derselben Leitung wurde jetzt auch das neue Staatsgebäude, die
Republik, wieder aufgeführt. Die höchste Gewalt, welche früher
der König allein gehabt hatte, wurde jetzt zersplittert und unter
Mehre vertheilt. Der König hatte nämlich bisher eine dreifache
Gewalt in seiner Person vereinigt: er war der oberste Priester,
der erste Beamte im Frieden und der Oberanführer im Kriege.
Die erste Würde trennte man jetzt von den beiden übrigen und
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht]]
63
mit ins Feld zogen, sondern als Landsturm die Stadt beschützten.
In jeder Klasse waren die Bürger in mehre Centurien oder
Kompagnien, mit einem Centurio oder Hauptmann an der Spitze,
abgetheilt. Die erste Klasse zählte 80 Centurien, vierzig der
Jüngeren und eben so viele der Älteren. Die Bürger dieser
Klasse waren mit einem Helm, Panzer, großem Schilde und
ehernen Beinschienen gerüstet und führten als Angriffswaffen
Lanze und Schwert. In der Schlacht bildeten sie als Schwer-
bewaffnete die erste Linie und gaben die Hauptentscheidung. In
den drei folgenden Klassen, deren jede 20 Centurien zählte, hat-
ten die Bürger abwärts immer ein oder anderes Waffenstück
weniger. So fehlte den Bürgern der zweiten Klasse, welche in
der zweiten Linie standen, der Panzer; auch war ihr Schild
kleiner; denen der dritten Klasse, die in der dritten Linie stan-
den, auch die Beinschienen; und die Bürger der vierten Klasse
waren ganz ohne Schutzwaffen und standen mit Lanze und Wurf-
spies bewaffnet in der letzten Linie. Die fünfte Klasse endlich
enthielt in 30 Centurien die Schleuderet', welche außerhalb der
Linie als Plänkler dienten. Wie in der ersten Klasse, so enthielt
auch in den übrigen Klassen die eine Hälfte der Centurien die
Jüngeren, die andern die Älteren. Alle nicht in die Schatzungs-
klasse aufgenommenen Bürger folgten entweder, wenn sie ein
Vermögen von 1,500 bis 12,500 Assen besaßen, regelmäßig als
Beigezeichnete (aeeensi, adscriptitii) in einer besonder» Cen-
tura und kämpften als Ersatzmannschaft mit den Waffen
der Todten und Verwundeten; oder waren als Proletarier nur
in außerordentlichen Fällen kriegespflichtig, und als Capit6 censi
von aller Kriegessteuer und Wehrpflicht frei. Auf diese Weise
war der Heerbann des Fußvolkes geordnet. Die Reiterei be-
stand aus 18 Centurien, aus den sechs alten unter Tarquinius,
die auch die „sechs Suffragia" genannt wurden, und aus zwölf
neuen, welche Servius aus den reichsten und angesehnsten Fa-
milien der Plebejer bildete. Der Staat gab ihnen 10,000 Asse
zum Ankauf und jährlich 2,000 Asse für die Unterhaltung eines
Streitrosses und eines Knappen nebst dessen Pferde. Diese Un-
kosten wurden aus dem Vermögen reicher Wittwen und solcher
Waisen, die zum Kriegesdienste noch nicht herangezogen werden
konnten, bestritten.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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65
Klasse Vermögen Centurien Bewaffnung
I. 100,000 Aß (2,300 80 (40 «en. 40jun.) 18 Eqq 98 1 fab. tign. Helm, Panzer, Schild, Beinschienen, Lanze, Schwert.
Ii. 75,000 20 (10 sen. lojun.) 1 fab. aerar. Dieselben, ohne Panzer.
Iii. 50,000 20 (losen. lojun.) 1 corn. Dieselben, ohne Bein- schienen.
Iv. 25,000 20 (losen. lojun.) 1 litic. Lanze und Wurfspieß.
V. 12,500 30 (15 sen. 15jun ) 1 accensi ' proletarii f capite censi Schleuder.
Summa 193 Centuriem
Übrigens finden sich hier bei den alten Schriftstellern man-
cherlei Abweichungen. So setzen Cicero und Livius die Zahl
der Klassen auf 5, Dionys auf 6; bei Cicero und Dionys ist
die Gesammtzahl der Centurien 193, bei Livius 194; Cicero
gibt 1 Centurie, Dionys 2 Centurien der Werkmeister an, und
Beide zählen sie der ersten Klasse zu; auch Dionys schreibt ihnen
2 Centurien zu, rechnet sie aber zur zweiten Klasse. Die
Spielleute werden bei allen dreien als 2 Centurien bezeichnet,
aber von Dionys der vierten, von Cicero und Livius der fünften
Klasse zugezählt. Livius setzt das Vermögen der fünften Klasse
auf 11,000, Dionys, mit anderweitigen Angaben übereinstim-
mend, auf 12,500 Aß.
So war nun das Verhältniß zwischen Pflichten und Rech-
ten geordnet und geregelt; die Kriegsordnung und das bürger-
liche Regiment standen in der innigsten Verbindung. Dieselben
Männer, welche im Sturme der Schlacht vorangingen und durch
Bewaffnung und Übung den Ausschlag gaben im Kampfe, die
Schwerbewaffneten und die Reiterei, waren auch in der Ver-
sammlung der Gemeinde die Leiter und Führer des Volkes und
gaben auch dort die Entscheidung. Ja, die zur Ausübung des
Weiter, Geschichte der Römer- 5
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
!
4
Erste Periode: Von den ltesten Zeiten bis auf Cyrus den
Perser (4000 bis 555 vor Chr.).
Zweite Periode: Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan-
der den Groen (555 bis 333 vor Chr.).
Dritte Periode: Von Alexander dem Groen bis auf des Octavinus oder Augustus Alleinherrschaft in Rom (333 bis 30 vor Chr.).
Vierte Periode: Von der Alleinherrschaft des Augustus bis zur Auflsung des westrmischen Reiches (30 vor Chr. bis 476 nach Chr.).
Der Schauplatz der ltesten Völker war, so viel wir wissen, Asien und ein Theil von Afrika und Europa. Wir wollen deshalb zuvor diese drei Erdtheile im Allgemeinen betrachten; die nhere Beschreibung der einzelnen Lnder insbesondere wird im Verlaufe der Geschichte an der gehrigen Stelle erscheinen.
4. Asien.
Asien ist als das eigentliche Stammland der Menschen zu betrachten. Von jeher war es der Schauplatz groer Weltbegebenheiten. Alle Cultur, alle Kenntnisse und Einrichtungen haben sich von hieraus der die Erde verbreitet. Um so mehr verdient es, in geographischer Hinsicht betrachtet zu werden. Es vereiniget in seinem ungeheuren Umfange von 800,000 Quadratmeilen jedes Klima der brigen Erdtheile, da es vom Pole bis zum Aequator hinaufreicht. Von Europa wird es durch den Don, von Afrika durch die acht Meilen breite Landenge von Suez geschieden. Uebrigens ist es rings vom Meere um-flssen und bietet wegen seiner eingezackten und buchtenreichen Ufer die schnsten Hfen und Anfahrten fr den Handel dar. In seinem Innern liegen unermeliche Steppen fr Hirten-Vlker, rauhe, waldige Gebirge fr Jgerhorden, aber auch die fruchtbarsten Ebenen fr den Ackerbau. In diesen prangt die Natur mit den ppigsten Erzeugnissen fr die verschiedenartigsten Bedrfnisse des Lebens. Eine Menge groer und kleiner
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Alexander Alexander Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Octavinus Rom Chr. Asien Afrika Europa Asien Europa Afrika Suez